AIAS hat in den ersten Innovations-Workshops an den Herausforderungen des Generationenaustausches gearbeitet mit einer kleinen, aber sehr engagierten Gruppe von älteren und jüngeren Menschen. In einem ersten Schritt wurden verschiedene Herausforderungen aus Sicht der Betroffenen diskutiert und Beobachtungen geteilt. Ältere Menschen haben viele Erfahrungen, die sie gerne teilen möchten. Welches Wissen ist aber bei den Jungen gefragt und wie sehen zeitgemässe Angebote aus? Begegnungen im öffentlichen Raum sind eine grosse Chance. Wie aber findet hier ein spannender Austausch statt, der den «Generationenschatten» überspringt? Für Menschen über 60 Jahre sind aktuelle Themen und Diskussionen selbstverständlich wichtig, Nachhaltigkeit und Recycling sind keine Fremdwörter. Wie aber können diese Themen von der älteren Generation angestossen werden, die auch bei den jüngeren Menschen das Interesse wecken?
Zu diesen Fragen wurde an drei Nachmittagen intensiv gearbeitet. Mit Brainstorming wurden viele Ideen entwickelt, auch wilde Vorschläge waren gefragt und ein belehrendes «aber» durfte es nicht geben. Auf dieser Grundlage entwickelten die verschiedenen Gruppen Prototypen, welche mit verschiedenen Personen getestet wurden. Dabei ging es nicht darum, die entwickelte Idee zu «verkaufen», kritische und aufbauende Rückmeldungen waren auch gefragt. Die Prototypen wurden weiterentwickelt und im dritten Workshop externen Fachleuten vorgestellt. Diese Sicht von aussen und die Anregungen für einen nächsten Schritt der Konkretisierung war äusserst gewinnbringend. Die Teams haben die Inputs konstruktiv diskutiert und in die weitere Planung integriert. An den folgenden Projektskizzen wird in den nächsten Wochen weiter gearbeitet im Hinblick auf eine mögliche Umsetzung. Am 26. Januar werden die Projekte dann im Abschlussevent von AIAS einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Nachbarschaftsaustausch 60.0
Ältere Menschen ist der soziale Bezug im nahen räumlichen Umfeld sehr wichtig. Das kann der Austausch unter Gleichaltrigen sein, aber auch die Begegnung oder Unterstützung durch Jüngere ist ein wichtiges Thema. Auf der Basis der Innovationsentwicklung mit einem Fokus auf einer Nachfrage- und Angebotsorientierten Plattform und der Rückmeldung der Fachleute könnte als nächster Schritt eine Kontaktaufnahme mit dem Förderverein Nachbarschaftshilfe anregend sein: eine digitale Lösung für Menschen über 60. Dabei geht es weniger um «Hilfe», sondern um Austausch. Frauen und Männer in der dritten Lebensphase haben noch sehr viel zu bieten, die Nachbarschaft ist der «Tummelort» dafür.
Seniors im Park
In öffentlichen Parkanlagen bewegen sich untertags in der grossen Mehrheit Familien mit Kindern und ältere Menschen, Jugendliche eher in den Abendstunden. Es ist eine Herausforderung, Orte zu schaffen, welche den verschiedenen Bedürfnissen entgegenkommen. Das Innovationsteam hat im Entwicklungsprozess das Thema Begegnungen als sehr wichtig eingestuft, verschiedene Szenarien entworfen und nach den Rückmeldungen aus dem Testen und der Fachleute eine klare Priorität auf das Entwickeln einer interessanten Angebotspalette in einem öffentlichen Park gelegt. In Rücksprache mit der öffentlichen Hand soll ein Pilot entwickelt werden, welcher Themen wir Gärtnern, digitale Tandems, Mentoring für Studenten, Kochen aus Resten, Rezepte und Tricks von früher oder Gaming in einer ausgewählten Parkanlage anbietet.
Usestelle
Der Austausch in lokalen Netzwerken und der positive Nutzen dieses Potenzials wird von Menschen im dritten Lebensalter sehr geschätzt. Dabei steht aus der Perspektive der älteren Menschen nicht der kommerzielle Nutzen im Zentrum, sondern das Thema der Sinnstiftung und der Nachhaltigkeit. In einer ersten Entwicklungsphase war das Thema «Foodwaste» zentral, die Idee, dass ältere Menschen mit mehr Zeitreserven im lokalen Umfeld sich für eine unentgeltliche Lösung engagieren könnten. Mit starken Bildern und unter Einbezug der externen Feedbacks hat sich eine stärkere Fokussierung auf den Recyclingbereich gezeigt. Wir alle besitzen sehr viel und in unserem Haushalt hat es viele Gegenstände, welche auch in vielen Fällen nicht mehr zu unserer aktuellen Lebenssituation passen. Seniors engagieren sich mit einer attraktiven und einfach zu bedienenden Plattform für «Usestelle» und organisieren mit lokalen Events vor Ort das «Community-Building» zwischen jung und alt vor Ort.